Reittherapie ist der Oberbegriff für verschiedene Möglichkeiten einer Begleitung mit Hilfe des Pferdes. Wir bieten das „Heilpädagogische Reiten und Arbeiten mit dem Pferd“ an.
In der heilpädagogischen Arbeit mit Pferden werden für die Entwicklungsförderung besonders drei Wahrnehmungsbereiche gezielt angesprochen:
- die taktile Wahrnehmung (Tastsinn)
- die vestibuläre Wahrnehmung (Gleichgewichtssinn)
- die kinästhetische Wahrnehmung (Stellungssinn und Tiefenwahrnehmung)
Diese drei Wahrnehmungsbereiche stellen aus heilpädagogischer Sicht das Fundament für die weitere Entwicklung dar.
Wir nutzen die Herausforderungen der Natur und den Aufforderungscharakter, der uns im Freien geboten wird. Die KlientenInnen und Tiere sind motiviert und können gemeinsame „Ausflüge“ genießen.
Ein Pferd kann uns tragen, schenkt uns Wärme, kommuniziert hauptsächlich non-verbal, wir können die Atmung und den Rhythmus spüren. Es nimmt uns vorurteilsfrei an und kann uns ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln.
Durch die Präsenz des Pferdes und seine natürliche Lebensart, jederzeit auf die Gegenwart zu reagieren, können wir im Hier und Jetzt zu uns finden. Das Pferd spiegelt uns authentisch und macht uns auf mögliche Lernziele aufmerksam.
Wir lernen im Umgang mit Pferden:
- einen ehrlichen Umgang mit uns selbst
- das Einschätzen der eigenen Stärken und Grenzen
- die Stärkung des Durchsetzungsvermögens
- die Förderung von körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten
- das Abschalten können, das im Hier und Jetzt leben
- Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen
- ein gutes Beobachtungsvermögen
- eine Steigerung des Selbstbewusstseins
- eine Stärkung des Selbstvertrauens
- Selbstanbindung, und Stressregulation
Unsere Arbeit ist zertifiziert vom Förderkreis für therapeutisches Reiten (www.foerderkreis-therapeutisches-reiten.de). Voraussetzung für den Erhalt einer Zertifizierung vom Förderkreis für therapeutisches Reiten ist eine pädagogische, therapeutische oder heilpädagogische Grundausbildung mit anschließender Berufserfahrung, eine reitsportliche Ausbildung (mindestens Übungsleiterniveau), eine reittherapeutische Assistenzausbildung (beinhaltet unter anderem die Schulung von Therapiepferden, artgerechte Pferdehaltung und gesunderhaltenes Training) sowie eine Zusatzausbildung zur Reittherapie, Fachrichtung „Heilpädagogisches Reiten und Arbeiten mit dem Pferd“ mit persönlicher Eignungsprüfung.